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Die sozialdemokratischen Parteien befinden sich im Niedergang. Diese Diagnose ist regelrecht Commonsense. Zu ihrer Untermauerung lassen sich zahlreiche Kriterien aufführen, von Stimmenverlusten bei Wahlen über sinkende Mitgliederzahlen bis hin zu der offenkundigen Ratlosigkeit der Parteiführungen, wie auf diese Entwicklungen zu reagieren wäre. Doch stellt sich bei einer Lektüre journalistischer Porträts wie auch wissenschaftlicher Analysen oftmals der Eindruck ein, dieser Niedergang sei irreversibel und müsse geradezu fatalistisch hingenommen werden.§Eben das ist aber doch die Frage. Krisen haben sozialdemokratische Parteien in ihrer Geschichte oft erlebt und überstanden. Und auch jetzt zeichnen sich, wenn auch noch unscharf, mögliche Perspektiven ab, die das Fundament für einen baldigen Wiederaufstieg legen könnten: neue Koalitionsmodelle, die Revitalisierung der Mitgliedschaften, Vor- und Urwahlen, politische Quereinsteiger und die Öffnung zu den Gesellschaften hin. Mit vielen Maßnahmen ist experimentiert worden - durchaus nicht überall erfolglos.§§Der Vergleich eines bunten Ensembles internationaler Sozialdemokratien eröffnet neue Perspektiven auf die drängende Frage, welche Reformversuche der Sozialdemokratie eine bessere, lebendigere Zukunft verheißen. Der Blick über den nationalen Tellerrand zeigt neben zahlreichen Gemeinsamkeiten doch auch bemerkenswerte Unterschiede zwischen den sozialdemokratischen Parteien Spaniens und Schwedens, Großbritanniens und Deutschlands. Es herrscht nicht überall Niedergang, es ist nicht alles schlecht, mancherorts zeichnen sich durchaus positive Entwicklungen ab. Kurzum: Die Krise der Sozialdemokratie muss auch diesmal nicht ihr Ende bedeuten.