Ergebnisse Der Chirurgie Und Orthopadie

Wie in jeder Disziplin, gibt es auch in der Orthopadie Leitgedanken, die lange Zeit die wissenschaftlichen V orstellungen befruchten, schlieBlich auch beherrschen; Lieblingsvorstellungen, die der Natur der Sache nach oft auf tauchen, AnlaB zu wissenschaftlicher Bearbeitung geben, leitender Gesichts punkt bei irgendwelchen Untersuchungen werden. Die Krankheitsbilder, bei denen sie ihrem Wesen nach Anwendung finden konnen, sind scharf hera us gearbeitet, werden theoretisch und praktisch am meisten beachtet. Zu diesen Grundvorstellungen zahlt die Belastung durch das Korpergewicht, genauer die Einwirkung der Korperlast auf die verschiedenen Systeme des Korpers, insbesondere natiirlich auf die Organe, die ausgesprochen statischen Zwecken dienen. Kein orthopadisches Gebiet hat eine so schier unermeBliche Literatur aufzuweisen wie das Krankheitsbild des PlattfuBes. Viel weniger Bedeutung und Wertung haben dagegen andere, dynamische Krafte bei der Bearbeitung theoretischer Fragen gefunden. Die von diesen muskularen Kraften beherrschten Krankheitsbilder sind bisweilen Stiefkinder der wissenschaftlichen Arbeit gewesen. Das entsprechende Gegenbeispiel ist der HohlfuB. Eine niitzliche Parallele zu Platt- und HohlfuB bieten Coxa vara und valga. Wahrend dOe Varitat des Schenkelhalses seit Jahren eifrig bearbeitet, in allen Lehrbiichern einen reichlich zugemessenen Raum findet, wo sie als scharf um rissene Deformitat und genau bekanntes Krankheitsbild behandelt wird, wird noch bis in die jiingste Zeit hinein (Konnecke, Cohn) iiber mangelnde Be achtung der Coxa valga geklagt.