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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, einseitig bedruckt, Note: keine, -, Sprache: Deutsch, Abstract: Im "Goldnen Topf" wird vorgeführt, dass und inwiefern Wirklichkeit ein Grenzbegriff ist.Wirklichkeit ist kein selbstverständlicher, sondern ein sich konstituierender Begriff mit epische[r] Struktur .Die Interpreten des Goldnen Topfs stießen bei der Interpretation auf Schwierigkeiten, weil siesich über die Grenzwertigkeit des Wirklichkeitsbegriffs nicht Rechenschaft gegeben haben. EinText wie "Der goldne Topf", dem diese Grenzwertigkeit eingeschrieben ist, der diese inszeniertund ins erzähltechnische Kalkül einbezieht, widersteht jeder Interpretation, die einen, festenWirklichkeitsbegriff an ihn heranträgt. Es wird sich zeigen, dass ein solcher dogmatischerBegriff von Wirklichkeit Hoffmanns Texten nicht eignet und nicht zugrunde liegt. SolcheDogmatik wird erzähltechnisch sogar konterkariert. Ebensowenig kann davon gesprochenwerden, dass das Wunderbare als Kehrseite der Wirklichkeit erscheine. Das Wunderbare hatvielmehr in der Wirklichkeit seinen Ort und ergibt sich aus einer spezifischen An-Sicht desWirklichen. Recht behalten die bisherigen Interpreten, wenn sie das Verhältnis des Wunderbarenzum Wirklichen zu einer Frage der Optik und des doppelten Sehens oder einespsychologischen Perspektivismus machen.Hoffmann beweist eine außerordentliche Sensibilität [für die] ( ) Wirklichkeitserfahrung . Obzwarfür ihn in einer frühen Phase Wirklichkeit fest stehe, gerät seine Wirklichkeitsauffassung bald ins Wanken. Die Erfahrung der Auflösung des dogmatischen Wirklichkeitsverständnissesfindet in seinen Werken poetischen Ausdruck. Hoffmann ist damit seiner Zeit voraus. DennHoffmanns Texte wissen, dass es gar keine Realität gibt, sondern nur eine Vielzahl vonPerspektiven auf sie. Erleben ist immer schon: Interpretieren. Wirklichkeit konstituiert sichdurch den subjektiven, deutenden Blick, der auf sie geworfen wird. Ebenso wird im GoldnenTopf die fiktionale Wirklichkeit multiperspektiv generiert. Es ist Hoffmanns Verdienst für seineErfahrung der Wirklichkeit neue Erzählstrategien erkundet zu haben, wie zum Beispiel dieMultiperspektivität des Erzählens, die eine Vielzahl von Interpretationsansätzen provoziert. Esmuss jedoch festgehalten werden, dass der perspektivische Blick auf die Welt ein An-sich desGeschehens ( ) nicht rekonstruieren lässt. Vielmehr insistiert [Hoffmann] auf die Heterogenitätder Blicke" sowie auf ihre Gleichwertigkeit und damit auf die Pluralität derPerspektiven. [...]