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Angesichts gewisser Niedergänge müssen alle Töne erlaubt sein, die düsterste Schwermut nicht weniger als der sarkastische Witz. So auch in der hier vorgetragenen Serenade/den hier versammelten Aphorismen. Sie gelten jener geschichtlichen Gegend, in der man von jeher die Sonne immer nur untergehen sah. Ob dieses Mal das letzte ist? "Das Böse errichtete Imperien, das Gute stellt Imperative auf." "Das Bürgertum ist die einzige Klasse, deren Charakter ihre Existenz überdauert." "Nicht die Tragödie von gestern, sondern das Satyrspiel von heute deutet auf ein Ende." "Das Abendland: ein unwürdiger Greis, den es trösten muß, daß ihn nur die Nachahmer seiner Jugend zu Fall bringen können." Jürgen Große, geb. 1963, ist promovierter Historiker und habilitierter Philosoph, nach Universitätsjahren im In- und Ausland lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Seine aphoristischen und essayistischen Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste (Berlin), dem Preis der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Günter-Bruno-Fuchs-Preis. Jüngere Buchveröffentlichungen: Fünf Zeitbilder. Geschichtsphilosophische Glossen (2010); Ernstfall Nietzsche. Debatten vor und nach 1989 (2010); Lebensphilosophie (2010). "... der Scharfsinn und Wortwitz des Autors bereiten unbändiges Vergnügen ..." (universitas) "I was impressed by your writing when I first encountered it ..., particularly by the classical concision of your language." (J. M. Coetzee) "... ein freier und stilsicherer Geist ..." (Neue Zürcher Zeitung)