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"Mit diesem Buch ist es anders als bei den vorherigen Projekten" Das berühmte Gedicht von Walt Whitman (1819–1892) macht sich die Vorstellungswelt des Kindes zunutze, wobei seine elegant schwingenden Zeilen beim Leser auch für Ernüchterung sorgen. Cuny Janssen, die "bemerkenswerteste Fotogra n von Kindern in unserer Zeit" (Freddy Langer), stellt in ihrem neuesten, in drei Teilen aufgebauten Fotoessay mit Naturaufnahmen sowie Porträts Amsterdamer Kinder in unnachahmlicher Weise den Zwischenzustand dar, in dem Naivität Erfahrungen weicht. Die Naturbilder aus Parks und parkähnlichen Wohngegenden bilden dabei erstaunlicherweise keinen wirklichen Kontrast zum fantastischen Realismus der Kinderbilder – das ganze Bildgeschehen des Buches wirkt wie ein einziger großer Traum: Sträucher im bunten Herbstornat, ernste Kindergesichter beim Spiel auf der Wiese, beim Faulenzen und Lesen auf dem Sofa, mit Forscherausrüstung ausstaf ert oder bei einer Theateraufführung in der Schule. Wie schon in Cuny Janssens früheren Arbeiten scheinen auch hier die Porträts nie auf den besonderen Augenblick hin konzipiert, eher erscheinen sie einem nur als Stills, als eingefrorene Bilder aus einem Film, der gleich weiterläuft. Damit gelingt es der Künstlerin wie ehedem, Distanz und Nähe zu ihren und unseren Objekten in spannungsreicher Schwebe zu belassen – und das, obschon, wie Cuny Janssen sagt, es mit diesem Buch anders als bei ihren vorherigen Projekten war, insofern die Bilder in ihrem unmittelbaren Umfeld entstanden sind und nicht aus anderen Welten und Kulturen stammen. Mit "There Was a Child Went Forth." als erneut sehr hochwertig ausgeführtem Fotobuch erscheint nun der sechste Band in der inzwischen zehn Jahre währenden Zusammenarbeit zwischen Künstlerin und Verlag.