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Die Biographieforschung geht davon aus, dass eine Biographie Muster der individu-ellen Strukturierung und Verarbeitung von Erlebnissen in sozialen Kontexten hervorbringt und dabei immer auch auf gesellschaftliche Regeln und soziale Bedingungen ihrer Produktion verweist. Dementsprechend wird in der Biographieforschung u. a. nach der je historisch und geopolitisch spezifischen Gesellschaftsgeschichte gefragt, in die eine Biographie eingebettet bzw. durch die eine Biographie konstituiert ist. Ebenso wird untersucht, wie z.B. Geschlecht, Ethnizit?t oder soziale Klasse als gesellschaftliche Strukturkategorien funktionieren und wirksam sind und in biographischen Strukturen (re-)produziert, zur?ckgewiesen, ver?ndert oder auch variiert werden. Der diskursanalytische Theorieansatz von Michel Foucault hat mit der Behauptung, dass Biographien durch Diskurse produziert werden, f?r die Biographieforschung zun?chst einmal eine Herausforderung dargestellt und zu einer methodologischen Auseinandersetzung ?ber den Zusammenhang von Diskursen und Biographien gef?hrt. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass Biographien und Diskurse auf das engste miteinander verwoben sind. In j?ngster Zeit sind Arbeiten entstanden, die sich mit Theorie und Empirie der Subjektivierung in der Diskursforschung auseinandersetzen. Gleiches gilt f?r die Biographieforschung, weshalb wir bereits auf methodologische Ann?herungen und fruchtbare Auseinandersetzungen zwischen Biographie- und Diskursforschung blicken k?nnen. Die Herausforderungen zur Verbindung der beiden Zug?nge - v.a. in der konkreten empirischen Umsetzung - bestehen jedoch weiterhin und genau dieser methodologischen und methodischen Ausleuchtung zur Verbindung von Diskurs- und Biographieforschung widmet sich der geplante Band.